Vermeintlich verschlafen, in Wirklichkeit ganz vorne dran
W E I S S E N S E E, Ö S T E R R E I C H
Am Kärntner Weißensee, der in rund 1.000 Metern Höhe fern des touristischen Rummels liegt, wissen die Einheimischen längst, dass nur hochwertiger sanfter Tourismus die Naturlandschaft um den See erhalten kann. Die Gemeinde Weißensee hat sich gegen den Bau einer durchgehenden Uferstraße entschlossen, hat Bauland wieder in Grünfläche zurückgewidmet. Die Grundstückspreise gehören zu den höchsten in ganz Kärnten, doch kein Einheimischer verkauft Boden, erst recht nicht an Investor*innen. Auch der fjordartige See wird in Ruhe gelassen. Motorboote und Wildbaden sind verboten, dafür kann man mit einem Limnologen und Berufsfischer zum „Angel-Guiding“ gehen. Im Winter sind nur ökologisch vertretbare Sportarten wie Langlauf, Eislauf (der See friert zuverlässig zu) und Schneeschuhwandern möglich. Tourist*innen, die mit dem Zug anreisen, dürfen sich auf einen komfortablen Transfer ins Hotel freuen, auf Naturpark- und Wanderbusse (die für Gäste mit Mobilitätskarte kostenlos sind) und ein E-Auto namens „Fred“, das gemietet werden kann. Weißensee lebt übrigens vom Tourismus. Und zwar nachhaltig gut.