Inhalt
{{postCount}} Zug um Zug in die Zukunft
Die Bayerische Oberlandbahn am Tegernsee
Die Gästenachfrage kann für ein verbessertes Angebot im Schienenverkehr sorgen. Dies wiederum ist die Basis für einen nachhaltigen, zukunftsfähigen Tourismus

Zug um Zug in die Zukunft

Das Deutschlandticket ist da – und damit für viele Menschen eine Alternative zur Autofahrt in den Urlaub oder an das Ausflugsziel. Es liefert aber auch den Anlass, über die Bedeutung des Tourismus für den Bahnverkehr nachzudenken. Und darüber, welche Effekte und Benefits er produziert.

Selbst die Servicequalität kann durch den Tourismus positiv beeinflusst werden

Es ist ja logisch: Je attraktiver eine Urlaubsregion, desto mehr Menschen wollen dorthin fahren – auch mit dem Zug. Je mehr Menschen Zug fahren wollen, desto größer der Bedarf für die Erschließung und die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). „Deshalb arbeiten wir zusammen mit der Bayerischen Staatsregierung stetig daran, die Zugverbindungen in die Ausflugsgebiete zu verbessern“, sagt Julia Rothenhäusler, Marketing-Verantwortliche der Bayerischen Eisenbahngesellschaft BEG. „Wenn die touristische Nachfrage ganzjährig besteht, kann sie auch zum Einsatz von mehr Zügen führen. Seit 2020 haben wir etwa die Verbindungen von München ins Oberland ausgeweitet und unlängst auch die zwischen Zwiesel und Grafenau, sodass Einheimische und Touristen jetzt stündlich ins Herz des Bayerischen Walds gelangen können.“

Auch die Servicequalität könne positiv beeinflusst werden, denn wo ortsfremde Tourist*innen an Bord seien, werde ein Zugbegleiter erforderlich. Alles Verbesserungen, die neben den Tourist*innen auch den Einheimischen zugutekämen, speziell was Taktung und Anschlussmöglichkeiten betreffe. Mehr Züge und mehr Verbindungen bedeuteten aber auch weniger Individualverkehr und damit weniger Lärm und Schadstoffemissionen – ein Extra-Bonus für die Bevölkerung. „Der Tourismus wirkt sich nicht zuletzt auch auf die Gestaltung von Tickets aus“, ergänzt Rothenhäusler und verweist auf das Bayern-Ticket, das als Tagesticket mit einer Gültigkeit ab neun Uhr konzipiert wurde, um Züge auch abseits der Rushhour auszulasten. Ein anderes Beispiel seien Kombitickets wie das Garmischer Sommer-Ticket, das auch eine Fahrt mit der Bergbahn enthalte.

Ein attraktiver ÖPNV macht wiederum einen nachhaltigen, zukunftsfähigen Tourismus möglich.

Julia Rothenhäusler

Oder generell Gästekarten, die zu Fahrten mit dem ÖPNV berechtigten. „Der Tourismus bietet eine große Chance für die Mobilität auf der Schiene. Und ein attraktiver ÖPNV macht wiederum einen nachhaltigen, zukunftsfähigen Tourismus möglich“, so Rothenhäusler abschließend. „Die Verzahnung von Reise- und Mobilitätsbranche ist essenziell, auch für die Besucherlenkung. Leider stehen der schlechte Zustand vieler touristisch interessanter Strecken, hohe Infrastrukturgebühren und Energiekosten sowie der Fachkräftemangel dem Plan des Freistaats, die Fahrgastzahlen im ÖPNV bis 2030 zu verdoppeln, entgegen.“

Lesen Sie hier das Interview mit Julia Rothenhäusler von der BEG zum Thema Eisenbahn und Tourismus!

Bayern-Takt und Bayern-Ticket

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG) ist ein Unternehmen des Freistaats Bayern, das den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert. Zu den wesentlichen Aufgaben der BEG gehören die Konzeption und Verbesserung von Fahrplänen sowie die Qualitätssicherung. Zu ihren großen Erfolgen in den letzten Jahren zählen die Einführung des Bayern-Takts (ein Stundentakt für fast ganz Bayern) und des Bayern-Tickets.

© Titelbild: Dietmar Denger; Julia Rothenhäusler: privat